Glauben spüren, Weite wagen

Vizemeister in Niedersachsen


- Handballmädchen der Liebfrauenschule bieten starke Leistung beim Landesfinale -

Am 12.03.2025 fand das diesjährige Landesfinale Handball des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ in Sehnde bei Hannover statt. Als Vertreter des Bezirks Osnabrück durften unsere Mädels antreten.

Auf dem Weg dahin fand bereits am 13.12. 2024 der Kreisgruppenentscheid der Landkreise Vechta und Cloppenburg in Lohne statt, auf dem sich unser Team sensationell gegen starke Gegner wie das Gymnasium Lohne, das Antonianum Vechta oder auch das Clemens-August-Gymnasium Cloppenburg durchsetzen konnte. Also weiter zum Bezirksentscheid, der am 18.02.2025 an der KGS Schinkel bei Osnabrück stattfand. Auch hier zeigte die von Birgit Lucassen betreute und durch Leonie Zeqo trainierte Truppe eine bärenstarke Leistung und ließ die Mannschaften der KGS Schinkel, des Marianums Meppen und des Mariengymnasiums Jever souverän hinter sich. Plötzlich schien das große Ziel des Bundesfinales in Berlin möglich, in dem sich alle Landessieger der Bundesländer auf einem mehrtägigen Turnier miteinander messen. Um dabei sein zu können, musste man den letzte Schritt gehen und das Landesfinale für sich entscheiden.

Auf dem Turnier in Sehnde bei Hannover messen sich die weiblichen und männlichen Mannschaften der Jahrgänge 2012-2014, die sich als Bezirkssieger der vier Schulbezirke Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Osnabrück durchsetzten konnten.

Bei den Mädchen nahmen neben der Liebfrauenschule (Bezirk Osnabrück) das Gymnasium am Bötschenberg Helmstedt (Bezirk Braunschweig), das Gymnasium Isernhagen (Bezirk Hannover) und das Gymnasium Soltau (Bezirk Lüneburg) teil.

Morgens um 7:30 Uhr ging es hoch motiviert per Bus Richtung Hannover mit einem klaren Ziel: Berlin, Berlin, wir wollen nach Berlin!

Nach dem ersten Vergleich zwischen Isernhagen und Helmstedt, welches Helmstedt deutlich für sich entscheiden konnte, waren zwei Dinge klar: Helmstedt ist die Mannschaft, die es zu schlagen gilt, und wir brauchen uns hier auf keinen Fall verstecken. Taktisch hervorragend eingestellt und hoch diszipliniert stellte sich unsere Mannschaft zunächst dem Gymnasium Soltau und gewann dieses Spiel klar und überlegen mit 15:11. Besonders Nika Köster wusste in diesem Spiel durch zahlreiche tolle Aktionen zu überzeugen.

Nachdem Isernhagen ebenfalls Soltau mit 16:13 schlagen konnte, war klar, dass das Spiel gegen Helmstedt über die Landesmeisterschaft entscheiden würde. Von allen Beteiligten wurde der Gegner als stark, wahrscheinlich zu stark eingeordnet, aber es gab nichts zu verlieren. Die taktische Vorgabe lautete, den Gegner, der vielleicht übermächtig und nicht zu schlagen ist, so lange wie möglich zu ärgern, sehr konsequent in der Defensive zu arbeiten und schnell und sicher nach vorne zu spielen, um die seltenen Chancen zu nutzen - und 120% zu geben. Jetzt oder nie! Dies alles setzten die Mädels sensationell um, der Gegner kam kaum zu Chancen und konnte sein gewohnt sicheres Spiel an den Kreis nicht umsetzten. Der Spielstand nach fünf Minuten (4:4) machte Helmstedt, die das Ticket nach Berlin im Kopf schon gebucht hatten, zunehmend nervös. So entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel auf Augenhöhe, in dem die Schülerinnen der Liebfrauenschule über sich hinauswuchsen. Ob es Mareen Klein und Jule Mehls in der Defensive waren, die die stärksten Helmstedterinnen praktisch matt setzten, ob es Finia Zeqo war, die mit ihren Offensivaktionen die Mannschaft immer wieder nach Rückstand heranführte, oder ob es Paula Sassen war, die sich durch drei gehaltenen Siebenmeter und weitere beeindruckende Aktionen zu einer Bank im Tor entwickelte – Wahnsinn. Sophie Haakmann, Lotta Vaske, Jule Mehls, Laura Lübbe – alle bärenstark, Amelie Lübben, Tomke Kramer, Sophie Weigandt, Lisa Gehlenborg ,ja die ganze Mannschaft als Kollektiv auf der Bank und auf der Platte brachte die Halle dazu, die Liebfrauenschule lauthals zu unterstützen. Jeder spürte, dass hier eine Sensation in der Luft lag. 9:9, noch zwei Minuten waren zu spielen. Doch es wollte auf beiden Seiten kein weiteres Tor fallen, die Defensivreihen hoben sich auf. Bis kurz vorm Abpfiff Helmstedt zum letzten Sprungwurf ansetzte – 10:9.

Damit war der Traum von Berlin geplatzt, Tränen, Enttäuschung und Wut mussten erstmal raus. Man war so nah dran. Aber auch in dieser Situation zeigte die Mannschaft Charakter, schüttelte sich kurz und fokussierte sich schnell auf die Chance, durch einen Sieg gegen Isernhagen zumindest den Titel „Vizelandesmeister“ zu erringen. Also wurden nochmal alle Kräfte gesammelt. Ein ungefährdetes 16:12 stand am Ende auf der Anzeigetafel und ganz langsam machte sich ein Gefühl von Stolz breit.

Auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat, war die Teilnahme eine tolle Reise, an deren Ende eine fest zusammengewachsene Truppe steht, die mit ganz viel Spaß, großem sportlichen Können und hoher Motivation viel erreicht hat und stolz darauf zurückschaut - und im nächsten Jahr wieder angreifen wird. In diesem Jahr waren wir die zweitbeste Mannschaft Niedersachsens, im nächsten Jahr…

 

Zur Mannschaft gehören:

Finia Zeqo, Nika Kösters, Sophie Weigandt, Mareen Klein, Jule Mehls, Lotta Vaske, Paula Sassen, Amelie Lübben, Tomke Kramer, Laura Lübbe, Sophie Haakmann, Lisa Gehlenborg

Trainerin: Leonie Zeqo

Betreuerin: Birgit Lucassen

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