Glauben spüren, Weite wagen

"Hinter jedem Verkehrstoten steht das Schicksal einer Familie"


- "Mit Unfallopfern und Notärzten an die Front". Michaela Meyer berichtet von ihrem Schicksal -

Verkehrserziehung findet nicht nur in Kindergärten und Grundschulen statt, wenn sich die jungen Menschen zum ersten Mal selbstständig in den Straßenverkehr begeben. Ein wichtiger Einschnitt findet ebenfalls für viele junge Heranwachsende statt, wenn sie zum ersten Mal ein Auto steuern dürfen - heute oft erst im begleiteten Fahren; ab 18 Jahren dannn zumeist allein. Welche Herausforderungen damit verbunden sind, davon konnten Michaela Meyer, Almut Opolka und Achim Wach nun in Jahrgang 11 berichten.
Es wird ganz still im San Raffael Raum, als Michaela Meyer von jener Nacht berichtet, in der sie in einem Auto sitzt und auf gerader Strecke auf einer Landstraße vollkommen unvermittelt gegen einen Baum prallt. Die Wochen und Monate danach sind schrecklich und geprägt vom Bangen der Familie, ob Michaela diesen Unfall überhaupt überleben wird. In ihrem Körper sind so gut wie alle Knochen gebrochen: Arme, Beine, Becken, Kopf. Erst rund ein Jahr später kann sie überhaupt erst wieder aufrecht auf der Bettkante sitzen. An selbstständiges Laufen denkt zu diesem Zeitpunkt überhaupt niemand nach. Außer Michaela selbst. Sie hat einen unbändigen Lebenswillen und viel Lebensfreude.
Gebannt hören die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 11 zu, denn das, was da geschildert wird, ist gar nicht so weit weg von ihrer Realität. Einige von ihnen haben den Autoführerschein in der Tasche, viele sind gerade mit den ersten Fahrstunden angefangen. Das ist also genau die Zielgruppe, die Michaela Meyer als Unfallopfer, Almut Opolka als Unfall- und Notärztin und Achim Wach von der Verkehrswacht erreichen wollen.
Die Drei werfen dabei nicht mit Statistiken und Berichten von Experten um sich, sondern schildern sehr authentisch und persönlich, wie es ist, wenn ein Verkehrsunfall plötzlich alle Lebenspläne umwirft. Was ist mit meiner Ausbildung? Wie fühlen sich die Eltern? Komme ich überhaupt wieder auf die Beine?
2021 gab es im Landkreis Cloppenburg 21 Verkehrstote. "Auch wenn die Zahl in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken ist: Jeder Verkehrstote ist einer zuviel. Hinter jedem Verkehrsunfall steht ein Schicksal. Wir hoffen, wir können die jungen Menschen durch unseren Besuch dafür sensibilisieren, umsichtig und rücksichtsvoll im Straßenverkehr umzugehen. Zum Schutz für andere und für sich", so Achim Wach.
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