Glauben spüren, Weite wagen

Einblicke in die Hospizarbeit


- Dem Tod den Schrecken nehmen -

„Eines Tages werden wir sterben, Snoopy!“

„Ja, aber alle anderen Tage werden wir leben." - Die Peanuts -

Im Rahmen des Religionsunterrichts konnten die Schülerinnen und Schüler der 9a und 9 in dieser Woche das Cloppenburger Hospiz „Wanderlicht“ genauer kennenlernen. Durch den Besuch von Christel Imsiecke, die als ehrenamtliche Mitarbeiterin von Beginn an die Arbeit des Hospizes unterstützt, und Heike Büssing, die als Geschäftsführerin die Entwicklung des Hospizes seit dem Bau federführend gestaltet, wurde vor allem der Blick auf das Leben, weniger auf das Sterben im Hospiz gelenkt. Dazu gehört, dass der Alltag der „Gäste“, wie die Bewohner genannt werden, von viel Lebensfreude, vielen schönen Momenten und dem respektvollen Miteinander geprägt ist. Die Bewohner, ihre An- und Zugehörige und allen Mitarbeiter tragen dazu bei und nehmen so dem Tod seinen Schrecken. Diese Botschaft stand bei beiden Gesprächen mit den Klassen im Vordergrund. Die Vorstellung, dass ein Hospiz ein trauriger Ort sein muss, an dem viel geweint wird und Verzweiflung vorherrscht, konnte Frau Imsiecke schnell widerlegen.

Ob es das Lieblingsessen, der Spaziergang zur Eisdiele oder das Kartenspiel mit den besten Freundinnen ist – gerade die ehrenamtlichen Mitarbeiter versuchen, den Gästen jeden Wunsch möglich zu machen. Das Leben im Hospiz muss sich gar nicht erheblich von dem Leben zuhause unterscheiden, auch wenn der Tod natürlich präsenter ist. Aber diese unumstößliche Tatsache, so erklärte Frau Büssing, wird durch wichtige Rituale aufgefangen. Ihren sehr beeindruckenden und nachwirkenden Vortrag begann sie mit einem Zitat von Woody Allen: „Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Ich möchte nur nicht dabei sein, wenn es geschieht.“ Viele Bilder aus dem „Wanderlicht“, von der klug durchdachten, sehr freundlichen Architektur und äußerst lebendige Erzählungen von zahlreichen Events ließen die Zuhörer über dieses Zitat neu nachdenken. Spargelessen, Kohltouren, Osterfeuer werden organisiert – ja, sogar Alpakas waren schon einmal zu Besuch. All das nimmt dem Sterben seinen Schrecken – das empfanden die Schülerinnen und Schüler beider Klassen und formulierten es zum Schluss auch so. Frau Imsiecke sagte abschließend, dass ihr ihr Ehrenamt einen neuen Blick auf den Tod ermöglicht und die Angst genommen hat.

Die Klassen 9a und 9d und ihre Religionslehrerin Frau Birgit Lucassen sagen ganz herzlich „Dankeschön“ für diese tollen Besuche.