Glauben spüren, Weite wagen

50 Jahre Abitur: Treffen der Abiturklasse 1973


 - Bunte Erinnerungen Unterrichtsstunden, an schrullige und herzensgute Lehrkräfte, an Kassetten und die Strenge im Internatsleben -

50 Jahre Abitur – dieses besondere Jubiläum nahmen die Abiturientinnen des Jahrgangs 1973 aus der damaligen Klasse 13A zum Anlass für ein Wiedersehen im Gymnasium Liebfrauenschule. 1973 war die Liebfrauenschule eine reine Mädchenschule und es gab im Gegensatz zur heutigen gymnasialen Oberstufe kein Kurssystem; die Abiturientinnen blieben bis zur Ablegung der Reifeprüfung im Klassenverbund zusammen. Bei der von Dr. Gabriele Jopp und Christa Kathmann-Fuhrmann vorbereiteten Begegnung wurde das Treffen nach 50 Jahren in heiterer Stimmung und großer Wiedersehensfreude gefeiert. Der von den ehemaligen Schülerinnen aufgrund der dort unterrichtenden Ordensschwestern liebevoll genannte „Nonnenkasten“ habe sich laut einhelliger Meinung seit 1973 stark verändert. Dies konnte besonders während einer fachkundigen Schulführung durch den Schulleiter Andreas Weber beobachtet werden; dabei gab es immer wieder Anlass und Gelegenheit, sich über den Unterricht früher und heute auszutauschen und die mediale Ausstattung der Schule kennenzulernen.

Nach einer innigen Gedenkfeier mit Kaplan Dr. Lars Schlarmann, wurde das Leben und Lernen in der ehemaligen Schule reflektiert sowie der inzwischen verstorbenen Mitschülerinnen gedacht.

Bei der anschließenden Kaffeerunde wurden die individuell erlebten Erinnerungen an die ehemalige Schulzeit besonders rege ausgetauscht. Dazu trug auch die Übergabe der Abiturklausuren bei, deren Themenstellungen sowie Bewertungen viel Diskussion brachte. Die Abiturientinnen erinnerten sich gern an gemeinsame Projekte, Schulfeste und Theaterbesuche, die sich besonders nachhaltig auf Lernen ausgewirkt hätten und erzählten Anekdoten über Lehrkräfte, die gemocht und teilweise bewundert wurden, aber andererseits auch über solche, die gefürchtet waren, die ihnen Angst gemacht hätten. Die restriktiven Regeln im Internat, z.B. dass die Schülerinnen in Bluse und Rock, dessen Länge gemessen wurde, zu erscheinen hatten sowie dass eine Nonne immer mit im Schlafsaal der Mädchen übernachtet habe, sorgten aus heutiger Sicht für ein Schmunzeln. Sehr wertschätzend wurde der einsprachige Englischunterricht reflektiert, bei dem der Lehrer half, Musik der damaligen Musikhelden wie z.B. Bob Dylan, Led Zeppelin auf Kassetten aufzunehmen und deren Songtexte zu verstehen.

Nach dem Abitur aber wollten alle `raus, weg von zuhause, die Welt sehen und selbstverständlich studieren. Gewählt wurden die Studiengänge Lehramt, Medizin und Jura. So konnte auch das Vorurteil „Frauen können nicht Richter werden“ ganz selbstbewusst von einer Teilnehmerin erwidert werden mit „Ich will ja auch Richterin werden.“

Den Tag voller Erinnerungen und interessanter Gespräche ließen die ehemaligen Klassenkameradinnen bei einem geselligen Abendessen ausklingen.

auf dem Foto zu sehen von links nach rechts:

Elisabeth Koldehoff, Christine Kemper, Christa Kathmann-Fuhrmann, Mechthild Antons, Gabriele Göken, Dr. Gabriele Jopp, Inge Ostendorf-Matoseviz, Anna-M. Ellerkamp, Dr. Eva Siedenhans-Kokemohr, Schulleiter Andreas Weber

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